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Insel Ikaria

Insel Ikaria
Insel Ikaria Ansicht von Armenistis und Gialiskari - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Cetonia - Lizenz: s.u.



Geographie

Insel Ikaria
Insel Ikaria Hafen von Ikaria - Agios Kirikos - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)



Ikaria ist eine griechische Insel in der Ostägäis. Die etwa 255 Quadratkilometer große Insel liegt 19 Kilometer westlich der bekannteren Insel Samos, zu deren Präfektur sie politisch auch gehört. Zusammen mit Samos bildet Ikaria den nördlichen Abschluss der Inselgruppe der Südlichen Sporaden und des Ikarischen Meeres. Heute zählt Ikaria etwa 7.400 Einwohner. Die Bergkette, die die in Ost-West-Richtung gestreckte Insel der Länge nach durchzieht, heißt Atheras und erreicht im Südosten bis zu 1.033 Meter. Sie teilt die Insel in die fruchtbarere und vielfach waldbewachsene Nordhälfte und die felsige, unzugänglichere Südhälfte. Meer und Insel verdanken ihren heutigen Namen der Ikarus-Sage.

Lage

Insel Ikaria
Insel Ikaria Armenistís - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Die größte Länge von nahezu 40 Kilometer erreicht Ikaria von Westsüdwest nach Ostnordost. Die Inselbreite liegt zwischen 5,5 und etwa 8 Kilometer, die schmalste Stelle im Nordosten in der Nähe des Flughafens beträgt 1,5 Kilometer. Ikaria hat überwiegend einen gebirgigen Charakter mit zahlreichen Schluchten aber auch einer Hochebene im Südwesten. Auf ihrer Länge wird die Insel fast vollständig vom Atheras durchzogen, und erreicht bis zu 1.033 Meter Höhe. Dieser Bergzug teilt Ikaria in eine steilabfallende, unzugänglichere Südhälfte während der Abfall zur Nordseite hin sanfter ist und bei Kambos und Faros in kleine, fruchtbare Küstenebenen übergeht. Der Küstenverlauf ist kaum gegliedert, er bietet sehr wenige Buchten, Ankerplätze oder natürliche Häfen.


Die Ikarus-Sage

Insel Ikaria - Daedalus und Ikarus
Insel Ikaria - Daedalus und Ikarus Relief in der Villa Albani, Rom - Grafik: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Als Daidalos, der geniale Künstler und Konstrukteur des Kreterkönigs Minas, und sein Sohn Ikaros dem unfreundlichen Dienstherrn entfliehen wollten, fertigten sie sich aus Vogelfedern Flügel an. Trotz der Warnung des Vaters konnte sich Ikaros dem Rausch des Fliegens nicht entziehen, schwang sich zu hoch empor und stürzte ab, als die Sonnenhitze das Klebewachs schmolz und seine Flügel in einzelne Federn auflöste. Die Insel, auf die er stürzte, wurde fortan nach ihm benannt. Der Inselname ist wahrscheinlich älter als die Geschichte von Ikarus. Die Größe der Insel beträgt 255 Quadratkilometer. Ikaria gehört zu den wenigen größeren Inseln der Region, auf denen der Tourismus noch so gut wie gar keine Rolle spielt. Aus der Geschichte der Insel gibt es wenig zu berichten. Die Gewässer um Ikaria galten im Altertum als ungemütlich.

Der griechische Dichter Homer beschreibt eine Panik im Lager der Achäer mit den Worten:

„Wie schwellende Wogen des Meeres auf der ikarischen Flut...“.



GR-Ikaria-map

Karte der griechischen Insel Ikaria - eingebettet über Wikimedia Commons


Geschichte

Insel Ikaria
Insel Ikaria Blick auf die Straße von Aghios Kirykos nach Evdilos und auf einen Strand an der Nordküste von Ikaria - Foto: Wikimedia Commons - Autor: adamansel52 - Lizenz: s.u.


Mytologie: Dionysos, der Gott des Weines, hatte bei Ikaria eine legendäre Begegnung mit Piraten. Außerdem soll er den Wein von Oinoe (gr. Οίνος, Wein) besonders geschätzt haben. Der ursprüngliche Name der Insel war Doliche (übersetzt etwa die Lange), bis sie schließlich nach Ikarus benannt wurde. Die Geschichte Ikarias begann im 8. Jahrhundert v. Chr., als die Insel von Milet aus besiedelt wurde. Im 5. Jahrhundert v. Chr. waren dann die Städte Oinoe und Thermai Mitglieder des Attischen Seebundes. Etwa ab dem 2. Jahrhundert v. Chr. gehörte Ikaria zu Samos. Oberhalb von Oinoe lag die mittelalterliche Siedlung mit der zum Teil erhaltenen Kirche Hagia Irini (11. Jahrhundert).


Insel Ikaria
Insel Ikaria Pinienwald im Nordwesten von Ikaria ab einer Höhe von 500 m - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


In die byzantinische Zeit gehören ebenfalls die Reste der Festung Koskinas (Paliokastro, heute Kosikia). Ikaria (Nikaria) diente damals auch als Verbannungsort. Nach 1204 wurde die Insel fränkische Baronie, gelangte nach 1304 an die Genuesen von Chios, 1481 an die Johanniter von Rhodos und 1523 an die Türken. Von 1523 bis 1912 gehörte die Insel zum Osmanischen Reich. Während des Italienisch-Türkischen Krieges 1912 erkämpften die griechischen Einwohner ihre Unabhängigkeit und bildeten den Freistaat Ikaria, der im Juli 1913 an Griechenland angegliedert wurde.


Insel Ikaria - Karavostamo
Insel Ikaria - Karavostamo Ansicht von Karavostamo von der Seeseite - Foto: Wikimedia Commons - Autor: ArishG - Lizenz: s.u.


Im Zweiten Weltkrieg stand Ikaria erst unter italienischer, später unter deutscher Besatzung. Durch Kampfhandlungen und Repressionen erlitt die Inselbevölkerung sehr hohe Verluste, sowohl an Menschenleben als auch an Wirtschaftsgut. Allein im Dorf Karavostomos sollen über 100 Menschen verhungert sein. Den Entbehrungen des Weltkriegs folgten unmittelbar die des griechischen Bürgerkrieges zwischen Nationalisten und Kommunisten (1946 – 1948). Die neue griechische Regierung, gebildet aus den siegreichen Nationalisten, benutzte die ausgezehrte Insel als Exil-Ort zur Unterbringung von bis zu 13.000 Kommunisten in Verbannungslagern. Diese Exilanten wurden von den Bewohnern Ikarias aufgenommen und übten auf diese einen beachtlichen ideologischen Einfluss aus [1].



Ikaria 54

Ikaria - Blick auf die Straße von Agios Kirykos nach Evdilos auf Ikaria auf einen Strand an der Nordküste mit Blick nach Westen. Dies ist der Strand von Fytema oder Fitema, gleich westlich von Evdilos - eingebettet über Wikimedia Commons


Schwefelbad Therma

Insel Ikaria
Insel Ikaria ...kleiner See beim Moni Mounte- einem Kloster im nördlichen Bereich von Ikaria - Foto: Wikimedia Commons (CCO)


Von Milet (Miletos) aus im 8. Jahrhundert v. Chr. besiedelt und zeitweilig Samos Untertan, gehört Ikaria kulturell und politisch zum ionischen Kreis. Ikaria ist eine Insel für Individualisten. Hier ist der Tourismus noch nicht so richtig in Schwung gekommen. Es scheint so, als gäbe es auf Ikaria mehr Kirchen als Menschen. Die höchste Erhebung der Insel beträgt immerhin 1033 Meter. Nahe der Hafenstadt Agios Kirikos liegt das Schwefelbad Therma mit seinen 52 Grad heißen Quellen. Seine Heilkraft war schon der Antike bekannt, weshalb sich der Ort einst Askiepieis nannte. Noch heute pflegt man dort einen höchst gemütlichen Kurbetrieb, der auch den guten ikarischen Wein mit einbezieht. Die heilende Wirkung eines Bades in den Thermenquellen soll bei Rheuma, Arthrose und Arthritis angezeigt sein. Im Jahr 2008 fand auf der Insel Ikaria das 3. Icarus-Musikfestival statt.


Ikaria - Ägäische Insel der Natur & Abenteuer



Sehenswert

Insel Ikaria - Kloster Theoktisti
Insel Ikaria - Kloster Theoktisti Bildquelle: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Der Hafen und Hauptort ist Agios Kirikos, wo besonders die zweistöckigen Kapitänshäuser mit den blühenden Balkonkästen auffallen. Einige antike Baureste sind in Kambos zu bestaunen, das nur mit dem Boot von Agios Kirikos aus zu erreichen ist. Auch Fanari ist eine landschaftlich sehr schöne Gegend im Nordosten der Insel mit antiken Relikten aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Das beste Agrarland liegt an den Nordhängen von Ikaria. Gemüse und Obst, Honig und Wein sind die besten Erzeugnisse der Insel. Berühmt ist das Kloster „Theoktisti“ in der Nähe des kleinen Dörfchens Pigi. „Theoktisti“ bedeutet von Gott erschaffen und bezieht sich auf die Bauweise der Gebäude. Beim Klosterbau wurden nämlich gigantische natürliche Steinformationen als Dach genutzt. So entstanden die Höhlenkirche und mehrere Mönchszellen [1].


Quellenangabe:

Insel Ikaria - Agios Kirykos
Insel Ikaria - Agios Kirykos Foto: Wikimedia Commons - Autor: adamansel52 - Lizenz: s.u.


1.: Die Informationen zur Insel Ikaria basieren auf dem Artikel Ikaria (Stand vom 04.11.2007) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Ansicht von Armenistis und Gialiskari - Autor: Cetonia" - "Teaserfoto: Hafen von Evdilos - Autor: C messier" - "Blick auf die Straße von Aghios Kirykos nach Evdilos; Agios Kirykos; (2 Fotos) - Autor: adamansel52" - "Ansicht von Karavostamo von der Seeseite - Autor: ArishG" sind lizenziert unter der "Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".


Fotos der Insel Ikaria