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Tempel der Artemis

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis ...eines der sieben Weltwunder der Antike...



Überblick

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Landschaft mit den Ruinen des Artemis-Tempels



In der Geburtsnacht Alexanders des Großen (356 v. Chr. in Pella - Mazedonien) wurde der erste Tempel in Ephesos (Tempel der Artemis) durch Brandstiftung zerstört. Der zweite Tempel blieb bis zur Plünderung durch die Goten um 263 n. Chr. erhalten. Die Reste des Tempels wurden erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts durch den britischen Archäologen John Turtle Wood wiederentdeckt. Wichtige Teile des Tempels befinden sich heute im British Museum in London und im archäologischen Museum von Istanbul. Im Winter und Frühjahr ist das Gelände des Artemistempels mit Wasser bedeckt und man kann sich den Tempelbereich nur vom Rand anschauen.




Artemision von Ephesos

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Tempel der Artemis


Der Tempel der Artemis in Ephesos (lateinisch: Artemisium Ephesi(n)um) oder kurz das Artemision von Ephesos war der Göttin Artemis Ephesia, einer Sonderform der griechischen Göttin Artemis, gewidmet. Er soll von den mythischen Amazonen bzw. ihrer Königin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Die antike griechische Stadt Ephesos beim heutigen Selçuk an der Südwestküste der heutigen Türkei war für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia.....

Weitere Informationen zum Artemision von Ephesos in Selçuk finden Sie hier....!


Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis ...im Hintergrund die Isabey-Moschee...


Am 31. Dezember 1869 entdeckte der englische Eisenbahningenieur John Turtle Wood, der seit 1863 im Auftrag des British Museum in Ephesos grub, die Überreste des Tempels und führte dort bis 1874 Ausgrabungen durch. Im Mai 1883 konnte Wood noch einmal kurzzeitig im Tempelbezirk arbeiten. Im Zuge der österreichischen Forschungen in Ephesos gruben von Mai bis Anfang Juni 1895 Otto Benndorf und Carl Humann im Artemision. Im Auftrag des British Museum führte David George Hogarth von Dezember 1904 bis Juni 1905 eine weitere Grabungskampagne durch. 1965 begannen auf Veranlassung des Grabungsleiters Fritz Eichler neue Grabungen im Artemision unter Leitung des Bauforschers Anton Bammer, zunächst am Altar. Er setzte seine Erforschung des Tempels bis 1995 fort. Funde aus den älteren Grabungen befinden sich im British Museum in London, im Archäologischen Museum in Istanbul sowie im Ephesos Museum in Wien. [1]


Baugeschichte

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Römische Kopie der Kultstatue der Artemis von Ephesos, Ephesos-Museum, Selcuk - Foto: Wikimedia Commons - Autor: rob Stoeltje from loenen, netherlands - Lizenz: s.u.


Architekturfragmente, die Funde der neueren Grabungen sowie mehrere Kopien der Artemisstatue, die im Stadtgebiet gefunden wurden, sind im Saal der Artemis im Ephesos-Museum in Selçuk ausgestellt. Im Zuge der österreichischen Ausgrabungen sind mehrere Nutzungsphasen des Heiligtums und Bauphasen des Artemistempels nachgewiesen worden. Bereits ab der Bronzezeit wurde das Areal, durch das damals die Küste verlief, in die beim späteren Artemision ein Fluss mündete, genutzt. Ob es in der Späten Bronzezeit – vorhandene ältere Schichten konnten aufgrund des hohen Grundwasserspiegels bisher nicht erforscht werden – bereits ein Kultort war, ist ungeklärt; Mauerreste aus jener Zeit wurden jedenfalls bisher nicht entdeckt.

Vom 10. bis zum 7. Jahrhundert v. Chr. wurde die Fläche des niedrigen Hügels, auf dem später der Artemistempel errichtet wurde, mehrmals durch Terrassierungen erweitert. In den Aufschüttungen wurden zahlreiche Gefäßfragmente entdeckt, die ältesten noch aus dem späten 11. Jahrhundert v. Chr. stammend (Früh-Protogeometrische Keramik). [1]


Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Impressionen


Im Gegensatz zu den Keramikfunden aus der Bronzezeit handelt es sich überwiegend um griechische Keramik. Die oft frischen Bruchkanten offenbaren, dass die Gefäße vor Ort zerbrochen wurden, was, wie auch gefundene Kleingefäße und Tierstatuetten aus Ton, auf kultische Handlungen hindeutet. Die ersten, einfachen Kultbauten, das Kultbild bergende Naiskoi, entstanden in mittelgeometrischer Zeit. Im 8. Jahrhundert v. Chr. errichtete man mit den Tempeln „A“ und „B“, z. T. als Holzkonstruktionen, die frühesten Peripteraltempel Kleinasiens. Angeblich unter dem kaum bekannten Tyrannen Pythagoras wurde im 7. Jahrhundert v. Chr. der archaische Tempel „C“ errichtet, der noch vor Fertigstellung durch Überschwemmung zerstört wurde. [1]


Tempel des 6. Jahrhunderts v. Chr.

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Impressionen


Der Nachfolgetempel „D“ wurde um 550 v. Chr. begonnen. Architekten waren Chersiphron von Knossos und sein Sohn Metagenes. Die Bauarbeiten an diesem Tempel, für den auch der lydische König Kroisos einige Säulen stiftete, dauerten mit 120 Jahren für antike Verhältnisse ungewöhnlich lang. Die Konstruktion war äußerst schwierig, da das Gebäude auf einem Sumpfgelände errichtet wurde. Erdverfärbungen, die bei Tiefgrabungen beobachtet werden konnten, bestätigen die antiken Nachrichten, nach denen bei der Geländevorbereitung für den Tempelbau Holzkohle und Lederabdeckungen zur Sicherung des moorigen Untergrunds eingebracht wurden. Der Architekt Theodoros von Samos, der schon am Rhoikos-Tempel in Samos mitgewirkt hatte, soll an den Fundamentarbeiten beteiligt gewesen sein. Die auffallenden Ähnlichkeiten zwischen dem Artemistempel und dem Heraion von Samos lassen vermuten, dass seine Mitwirkung nicht allein auf die Fundamentarbeiten beschränkt war. [1]


Marcus Vitruvius Pollio
Marcus Vitruvius Pollio Titelseite des Buches Architektur von Marc Vitruvius Pollion - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Vitruv schildert einige neue technische Erfindungen von Chersiphron und seinem Sohn, die beim Bau des Artemistempels zum Einsatz kamen. Die Säulenschäfte wurden nicht auf Ochsenkarren transportiert, da die Wege von den 8 Meilen entfernten Steinbrüchen zu weichen Untergrund hatten. Stattdessen wurden Eisenschäfte in den Enden angebracht und die Säulen gerollt, ebenso die Teile des Architravs, wofür um die rechteckigen Enden an beiden Seiten ein Holzrad umgelegt wurde. Um bei 18 m hohen Säulen die Architrav-Bausteine aufzusetzen, wurde eine Rampe aus Sandsäcken gebaut. War der Stein in Position auf der Rampe, wurde der Sand aus den untersten Säcken abgelassen und der Stein so gesenkt. Bei einem Stein gelang das nicht ganz und Chersiphron dachte nach Vitruv schon an Selbstmord. In einem Traum habe Artemis ihn aber beruhigt und am nächsten Morgen hatte sich der Stein durch sein Eigengewicht in die korrekte Endlage versetzt.

Vitruv (Marcus Vitruvius Pollio) war ein römischer Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker. Er lebte im 1. Jahrhundert v. Chr. [1]


Tempel des 4. Jahrhunderts v. Ch

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Impressionen


Der spätklassische Neubau (Tempel „E“), mit dem man schon bald darauf begann, wurde durch Cheirokrates oder Deinokrates als bauleitendem Architekten ausgeführt. Es sollte der alte Tempel getreulich wiederhergestellt werden, doch kam es zu einigen Änderungen. So wurde auf der Schuttmasse des Vorgängerbaus ein bereits bei Strabon vermerktes größeres Areal – nun 125,67 Meter × 65,05 Meter, 2,7 Meter Höhe – als Unterbau des neuen Tempels angelegt und der Sockel mit seiner nun zehnstufigen Krepis beträchtlich erhöht. Der Artemistempel „E“ hatte laut Plinius 127 Säulen mit einer Höhe von rund 18 Metern und verfügte über ein Steindach. Nach seinem Bericht soll er über 36 mit Reliefs verzierte Säulen, columnae caelatae, verfügt haben. Eines dieser Reliefs soll Skopas geschaffen haben. [1]


Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Modell des Artemistempels (Tempel „E“) im Miniatürk-Park Istanbul - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Zee Prime at cs.wikipedia - Lizenz: s.u.


Auch bei diesem Tempel dauerte die Bauzeit mit rund hundert Jahren relativ lang. Gleichwohl kamen bei diesem Tempel alle Bauteile dort zu stehen, wo sie bereits der Vorgänger besaß. Säule saß über Säule und Wand saß über Wand. Die Säulen wiesen nun einheitlich 24, durch Stege voneinander abgesetzte Kanneluren auf. Einige der columnae caelatae saßen auf großen kubischen, ebenfalls mit Relief verzierten Sockeln, ohne dass man deren Position am Bau genauer bestimmen könnte. Dem Gebälk fehlt wie seinem Vorgänger der in Kleinasien unübliche Fries. Laut Ausweis von Münzdarstellungen müssen nun riesige Giebel, die drei für kultische Zwecke genutzte Türen aufwiesen, die Fronten geschmückt haben. Die Bauarbeiten wurden anscheinend nach 250 v. Chr. eingestellt, obwohl einige Bauglieder in Rohform belassen wurden. Antipatros von Sidon beschreibt den Tempel in seinen Epigrammen über die Sieben Weltwunder. [1]


Römische Zeit

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Störche im Tempel der Artemis - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Erik Cleves Kristensen - Lizenz: s.u.


In den Blick der Weltgeschichte geriet der Tempel wieder, als etwa 46 v. Chr. Arsinoë IV., die jüngere Schwester von Kleopatra VII., ins Exil in den Tempel kam. Da sie jedoch als Blutsverwandte eine potentielle Bedrohung für den Machtanspruch ihrer Schwester darstellte, wurde sie auf deren Initiative und auf Befehl Marcus Antonius’ schon 41 v. Chr. wohl auf den Stufen des Tempels selbst hingerichtet; der Hohepriester, der sie bei ihrer Ankunft als „Königin“ tituliert hatte, wurde nur auf Gnadenersuchen verschont. Das Asylrecht kassierte im Übrigen bald darauf Augustus auch de jure. [1]


Apostel Paulus

Apostel Paulus
Apostel Paulus The Apostle Paul (detail) - Google Art Project - Foto: Wikimedia Commons (gemeinfrei)


Als der Apostel Paulus um das Jahr 55 n. Chr. nach Ephesos kam, hatte er angeblich so großen Zulauf, dass viele Anwohner um den Artemiskult und um ihre wirtschaftliche Existenz fürchteten. Der „Aufruhr des Demetrios“ – eines Silberschmieds und Herstellers von Devotionalien – ist im 19. Kapitel der Apostelgeschichte beschrieben (Apg 19,21–40 EU) und von Goethe im Gedicht „Groß ist die Diana der Epheser“ vom gegenteiligen Standpunkt aus umgedeutet worden.

Während der Regierungszeit des Kaisers Gallienus wurde der Bau im Jahr 268 n. Chr. von den Goten auf einem Kriegszug zerstört, die Reste von den Einwohnern als Baumaterial verwendet. Die Ephesier gaben den Artemiskult jedoch erst im 4. Jahrhundert auf. Heute zeugt eine wiederaufgerichtete Säule von dem einstigen Weltwunder. [1]


Ephesos Museum in Selçuk

Selçuk - Ephesos Museum
Selçuk - Ephesos Museum Kennzeichnung an der Fassade


Die ersten archäologischen Grabungsarbeiten wurden im Jahre 1863 von John Turtle Wood, einem Engländer, im Auftrag des Britischen Museums in London begonnen. Die Grabungsarbeiten von Wood, der die Absicht hatte, den Artemistempel zu finden, wurden 1904 von seinem Kollegen D. G. Hogarth fortgeführt. Die ersten konstanten Grabungsarbeiten in Ephesus (1885 - Otto Benndorf) stammen von den Österreichern, die auch heute noch vor Ort sind. Die Arbeiten des Österreichischen Archäologischen Institutes, die während des 1. und 2. Weltkrieges unterbrochen wurden, sind nach 1954 ununterbrochen weitergeführt worden....!

Weitere Informationen zum Ephesos Museum in Selçuk finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis ...gewaltige Substruktionen des Tempels...


1.: Die Informationen zum Tempel der Artemis in Ephesos im heutigen Selçuk stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 17,c.03.2023!

Die Fotos aus der Wikimedia Commons "Römische Kopie der Kultstatue der Artemis von Ephesos, Ephesos-Museum, Selcuk - Autor: rob Stoeltje from loenen, netherlands" - "Modell des Artemistempels (Tempel „E“) im Miniatürk-Park Istanbul - Autor: Zee Prime at cs.wikipedia" - "Störche im Tempel der Artemis - Autor: Erik Cleves Kristensen" sind lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".


Fotos aus Selcuk - Tempel der Artemis