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Grotte der Siebenschläfer

Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Eingang zur Grotte



Überblick

Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer ...historisches Foto des Sieben-Schläfer-Zömeterium - Blick in den Bestattungssaal - Foto: Dokumentation vor Ort



Etwa 2 Kilometer von Selçuk entfernt befindet sich das sogenannte Sieben-Schläfer-Zömeterium. Der Bestattungskomplex aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. liegt am Ostabhang des Panayir-Dag. Nach der Legende suchten unter den römischen Kaiser Decius (249 - 251 n. Chr.) sieben junge Männer in einer Höhle Schutz vor der Christenverfolgung, der sie, jahrhundertelang schlafend, schließlich auch entgehen. Mitte des 5. Jahrhunderts n. Chr. wurden über einer Katakombe mit zehn Kammern ihr Kult angesiedelt und eine Kirche eingerichtet. Bis tief in das Mittelalter blieb die mehrfach erweiterte Anlage eine christliche Pilgerstätte. Die Grotte (Höhle) kann heute nicht mehr direkt besichtigt werden, da die ganze Anlage einsturzgefährdet ist.




Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Nische im Eingangsbereich der Grotte


Das heißt, dass die baulichen Reste der einstigen Kirche über der Siebenschläfergrotte nicht mehr begehbar sind bzw. die Decke keiner Belastung durch Besucher mehr standhält. Aus diesem Grund sind umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden, die ein Betreten des Komplexes nur noch in einem stark eingeschränkten Bereich des Eingangs zulassen. Man kann zwar oberhalb der Grotte noch hineinfotografieren (hineinsehen) aber weitere Besichtigungsmöglichkeiten sind zur Zeit nicht möglich. Es handelt sich bei dem Areal der Siebenschläfer um einen Bereich mit unterschiedlichen Grotten, die sich im nordöstlichen Hang des Panayir-Dag befinden. Die Grabkammern sind teilweise in den Fels eingehauen aber auch kunstvoll mit großen Steinplatten eingefaßt.


Grotte der Siebenschläfer

Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Katakombe


Eine weitere Sehenswürdigkeit, wenn Sie schon mal auf dem Weg nach dem Wohnhaus der Mutter Maria sind, ist die Grotte der Siebenschläfer auf der Rückseite des Panayir-Dag. Sie ist einfach zu finden und liegt praktisch mit auf dem Weg nach Meryem Ana. Wenn Sie von Selçuk mit dem Taxi/Auto zum Marienhaus unterwegs sind, zweigt ca. 400 Meter vor dem Eingang nach Ephesos am Magnesischen-Tor (Rückseite von Ephesos) in Sichtweite des östlichen Gymnasiums rechts ein heute asphaltierter Feldweg ab mit dem Hinweisschild „Grotto of Sevensleepers“- zu Fuß etwa 10 Minuten. Die Besichtigung würde sich nach einem Besuch von Meryem Ana - Haus der Maria - anbieten, weil Sie von der Grotte der Siebenschläfer in Richtung zum Hauptparkplatz (Haupteingang) von Ephesos zurücklaufen können.


Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Umgebung der Grotte


Von hier aus biegen Sie nach rechts und erreichen den Zufahrtsweg nach Ephesos in umgekehrter Reihenfolge. Gehen Sie weiter in Richtung Hauptstraße, von der Sie am Straßenrand in Richtung Kusadasi einen Dolmus (alle 20 Minuten) anhalten können- Taxis gibt es hier auch. Wenn sie rechts abbiegen in Richtung Selçuk erreichen Sie nach etwa 2,5 Kilometer auf der linken Seite den Artemistempel. Der Spaziergang wird Ihnen bestimmt nicht langweilig vorkommen, denn auf der nordöstlichen Seite des Panayir-Dag sind auch noch einige interessante Ruinen zu finden. Ich bin 1982 nach der Überfahrt von Samos mit dem Dolmus von Kusadasi nach Selçuk gefahren, dort an der Hauptstraße in der Nähe des Eingangs zum Weltkulturerbe ausgestiegen, links um den Panayir-Dag herum zur Grotte, habe diese besichtigt und bin anschließend zum Haus der Maria (siehe Foto) hinaufgelaufen. Nach dem Besuch bin ich zu Fuß wieder auf dem zuvor beschriebenen Weg zurück (ohne Ephesosbesichtigung) zur Hauptstraße und von hier zurück nach Kusadasi, um pünktlich das Schiff nach Samos zu erreichen.


Legende der Siebenschläfer

Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Grabstätte


Während der grausamen Christenverfolgung unter Kaiser Decius (249 - 251) lebten in Ephesos sieben vornehme junge Männer, die sich taufen ließen und das vom Kaiser verlangte Opfer vor den Götzenbildern verweigerten. Um der Verfolgung zu entgehen, versteckten sie sich in einer Höhle. Als der Kaiser davon erfuhr, ließ er den Eingang derselben mit Steinen verrammeln. Die Sieben baten Gott, sie vor dem Kaiser zu schützen. Gott erhörte sie und nahm ihre Seelen zu sich. Etwa 200 Jahre später, unter Kaiser Theodosius II. (408 - 450) standen Irrlehrer auf, die die Auferstehung der Toten leugneten. Als man in der Nähe der Höhle der Siebenschläfer einen Viehstall errichtete, verwendete man auch die Steine vom Eingang der Höhle. Die Höhle selbst betrat niemand.


Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Höhle der Siebenschläfer


...ein 200jähriger Schlaf...

Ephesos - Grotte der Siebenschläfer
Ephesos - Grotte der Siebenschläfer Höhle der Siebenschläfer - Ruinen auf der Rückseite des Panayir Dag


Da gab Gott den Sieben das Leben wieder. Sie glaubten nur eine Nacht geschlafen zu haben und weil sie Hunger hatten, wurde Malchus, einer von ihnen beauftragt, sich in die Stadt zu schleichen, um Lebensmittel zu besorgen. Als er bezahlen wollte, staunten die Kaufleute darüber, dass er ihnen Münzen mit dem Bild des Kaisers Decius in Zahlung gab. Sie hielten ihn für einen Betrüger und führten ihn dem Bischof und Stadtpräfekten vor, die ihn verhörten. Malchus sagte: „Ich glaubte nur eine Nacht geschlafen zu haben, nun aber höre ich, dass Kaiser Decius längst gestorben ist und sehe überall in der Stadt das Kreuzzeichen“. Der Bischof zog mit dem herbeigerufenen Kaiser und viel Volk hinaus zur Höhle und überzeugte sich, dass alles so war, wie es Malchus geschildert hatte. Vor dem ganzen Volk dankte der Kaiser Gott für das ihnen gegebene Zeichen der Auferstehung der Toten. Kurz darauf entschliefen die Sieben.

Diese Version der Legende ist sicherlich eine Mischung deutscher und türkischer Sichtweise.


Ephesos-Museum Selçuk

Selçuk - Ephesos Museum
Selçuk - Ephesos Museum Kennzeichnung an der Fassade


Die ersten archäologischen Grabungsarbeiten wurden im Jahre 1863 von John Turtle Wood, einem Engländer, im Auftrag des Britischen Museums in London begonnen. Die Grabungsarbeiten von Wood, der die Absicht hatte, den Artemistempel zu finden, wurden 1904 von seinem Kollegen D. G. Hogarth fortgeführt. Die ersten konstanten Grabungsarbeiten in Ephesos (1885 - Otto Benndorf) stammen von den Österreichern, die auch heute noch vor Ort sind. Die Arbeiten des Österreichischen Archäologischen Institutes, die während des 1. und 2. Weltkrieges unterbrochen wurden, sind nach 1954 ununterbrochen weitergeführt worden....!

Weitere Informationen zum Ephesos Museum in Selcuk finden Sie hier....!


Meryem Ana - Haus der Maria

Selçuk - Marienhaus
Selçuk - Marienhaus Hinweisschild zum Marienhaus


1891 entdeckten zwei Geistliche aus dem Orden der Lazaristen das „Sterbehaus“ von Ephesos, indem sie den Visionen der Anna Katharina Emmerick nachgingen, einer stigmatisierten Augustinernonne aus Dülmen. Die Geschichte der Nonne und ihrer Visionen war im Jahr 1851 von Clemens von Brentano aufgezeichnet worden. Bis heute ist Ephesos (lateinisch: Ephesus) ein Wallfahrtsort. Wie bei allen Marienerscheinungen geht es um Glauben und Nichtglauben.....

Weitere Informationen zum Haus der Maria auf dem Bülbül Dag bei Selcuk finden Sie hier....!


Fotos aus Selcuk - Grotte der Siebenschläfer