Ayasoluk-Hügel
Überblick
Sehenswert in Selçuk ist die byzantinische Zitadelle. Sie liegt weithin sichtbar auf dem Ayasoluk-Hügel und stammt aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. Die Ringmauer wurde in den letzten Jahren aufwändig restauriert. Innerhalb der Mauer befinden sich mehrere Zisternen und eine Moschee aus seldschukischer Zeit. Sehenswerte Einzelheiten sind mit Informationstafeln in türkischer und englischer Sprache beschildert. Der Weg zur Zitadelle führt durch die Ruinen der Johannesbasilika. Tritt man durch das sogenannte Tor der Verfolgung, kommt als erstes die Johannesbasilika in Sicht und weiter oben die Burg (Festung) auf dem Ayasoluk-Hügel, die wie das Tor und die Mauern von den Byzantinern zur Verteidigung gegen den Ansturm der Araber errichtet wurden.
Ayasoluk-Hügel (Burgberg)
In späteren Jahren wurde die Burg durch die Seldschuken umfangreich ausgebaut und erweitert. Heute betritt man das Gelände durch das sogenannte „Tor der Verfolgung“, dass sich südlich der Johannesbasilika befindet. Auch heute noch macht das Tor einen wehrhaften Eindruck. Die Zitadelle auf dem Burgberg, bekannt als Ayasoluk-Hügel, präsentiert u.a. die Überreste einer byzantinischen Kirche aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. inmitten einer befestigten osmanischen Burg. Die Fundamente der älteren Gebäude innerhalb der Zitadelle stammen aus byzantinischer Zeit. Heute ist die Zitadelle in Selçuk auf dem Ayasoluk-Hügel nur unregelmäßig geöffnet und man muss damit rechen, vor verschlossenen Toren zu stehen.
Das Tor ist während der byzantinischen Epoche entstanden zu einer Zeit, als die arabische Invasion auch Ephesos (Ephesus) erreichte und man das Gelände um die Basilika mit einer Mauer und mehreren Toren umgab. Der Name stammt von einem eingemauerten Sarkophag oberhalb des Tores, auf dem die figürliche Darstellung der Verfolgung des Hektor durch Achilles - zwei wichtige Personen aus dem trojanischen Krieg - dargestellt wurde. Der Sarkophag befindet sich heute im British Museum in London (England). Im Inneren der Zitadelle befindet sich u.a. eine Moschee, deren Außenmauern noch relativ gut erhalten sind.
Geschichte
Die Zitadelle von Selçuk befindet sich auf dem Ayasoluk-Hügel in der Stadtgemeinde Selçuk in der Provinz İzmir an der türkischen Ägäisküste. Hier auf dem Ayasoluk-Hügel befand sich vermutlich die erste Siedlung, die Ephesos zuzuordnen ist. Sie lag am Hang des Burghügels. Ob sie mit dem in hethitischen Quellen erwähnten Apasa, der zeitweiligen Hauptstadt von Arzawa, identisch war, ist umstritten. Nachdem im 7. Jahrhundert n. Chr. der Hafen von Ephesos zum wiederholten Mal verlandet und die Stadt durch Einfälle der Araber bedroht war, verlagerten die Byzantiner den Ort erneut auf das Gebiet um den Hügel, wo im 6. Jahrhundert n. Chr. die Johanneskirche errichtet worden war. [1]
Das Baudatum der Festung lässt sich nicht exakt rekonstruieren, doch kann aus der Art des Mauerwerks auf eine Erstellung in byzantinischer Zeit, ebenfalls im 6. Jahrhundert, geschlossen werden. Das Bauwerk wurde, wie auch die Stadt, später von den Seldschuken übernommen, die die Burg zu einer byzantinisch-seldschukischen Mischanlage umbauten. Die Zitadelle wird von einer nach oben mit einem Zinnenkranz abgeschlossenen Ringmauer umfangen. Die ringsum begehbare Mauer ist durch 15 Türme verstärkt und hat im Süden und Norden je ein Tor. Im Inneren befinden sich mehrere Zisternen, eine Kapelle sowie eine Moschee aus seldschukischer Zeit. Der größte Durchmesser der Anlage beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 160 Meter. [1]
Zitadelle
Die Zitadelle befindet sich auf dem höchsten Punkt des Ayasoluk-Hügels nördlich der St. Johannes-Kirche. Das Bauwerk liegt wie eine Krone über der Stadtgemeinde Selçuk. Hinter ihrem stolzen Blick verbirgt sich eine lange und ereignisreiche Vergangenheit. Die heute sichtbaren Mauern stammen aus der seldschukisch-osmanischen Zeit. Die Zitadellenmauern wurden wie die äußeren Befestigungsanlagen aus Bruchstein und Schutt errichtet und mit 15 Türmen verstärkt. Die Zitadelle hat zwei Haupttore, eines im Osten, das andere im Westen. Innerhalb der Zitadelle gibt es Zisternen, eine Moschee, Häuser, ein türkisches Bad und eine noch erhaltene gewölbte Zisterne.
Jüngsten Forschungen zufolge haben gezeigt, dass diese gewölbte Zisterne ursprünglich zu den Apsiden einer byzantinischen Basilika gehörte, aber durch Hinzufügen einer Säule und zwei Bögen und den Bau eines Tonnengewölbes als Dach in eine Zisterne umgewandelt wurde. Die Anlage der Zitadelle wurde auf felsigem Untergrund errichtet und befindet sich auf der Hügelkuppe, dem höchsten Punkt in Selçuk. Der Überlieferung nach schrieb der heilige Johannes (Apostel oder Evangelist?) auf diesem wunderschönen Hügel das Evangelium und betete dort. Die unterhalb der Zitadelle zu sehende Kirche (Johanneskirche - Hagios Ioannēs Theologos) wurde zur Zeit der Byzantiner zur Erinnerung an den Apostel Johannes im 6. Jahrhundert n. Chr. errichtet.
Byzantinischer Aquädukt
Unterhalb des Ayasoluk-Hügels gelangt man auf die St. Jean Cadesi, die ins Stadtzentrum von Selçuk führt. Kurz vor der Einmündung in die Atatürk Cadesi sieht man auf der linken Seite die Überreste des Byzantinischen Aquädukts. Die von Norden aus dem Tal von Sirince kommende Wasserleitung quert das heutige Stadtzentrum von Selçuk und mündet östlich des sogenannten Tores der Verfolgung am Ayasoluk-Hügel in ein großes Wasserbassin. Der Aquädukt versorgte die dort gelegene byzantinische Siedlung. Die aus antiken Baugliedern zusammengesetzten Pfeiler erreichen im Bereich des Bahnhofs an der Namık Kemal Cd. heute eine Höhe von 15 Meter. Die sich darüber spannenden Bögen waren aus Ziegeln gemauert. Ab dem Frühjahr nisten sehr viele Weißstörche in Selçuk, sie bauen ihre Nester u.a. mit Vorliebe auf den Pfeilern des Byzantinischen Aquädukts.
Johannesbasilika
Die Johannesbasilika in Selçuk gilt als Beispiel für den byzantinischen Bautypus einer kreuzförmigen Kuppelkirche. Genau östlich von der Isabey-Moschee liegen die Reste der Johannesbasilika. Über dem Grab wurde eine kleine Kapelle erbaut, die im 6. Jahrhundert unter Kaiser Justinian (dieser erbaute auch die Hagia Sophia in Istanbul) zu einer gewaltigen Basilika erweitert wurde. Sie sollte dem Artemis Tempel (Artemision), dessen Reste sich westlich von ihr befinden, an Pracht gleichkommen....
Weitere Informationen zur Johannesbasilika in Selçuk finden Sie hier....!
Isabey-Moschee
Die Isabey-Moschee (türkisch: Isabey Camii) liegt am südwestlichen Fuß des Burghügels Ayasoluk unterhalb der Zitadelle und der Johanneskirche, etwa 300 Meter nordöstlich des Artemisions von Ephesos, in der Kreisstadt Selçuk der türkischen Provinz Izmir. Die Isabey-Moschee wurde im Jahr 1375 von Isa Bey, dem Sohn von Mehmet Bey, einer fürstlichen seldschukischen Familie errichtet. In die Moschee gelangt man durch ein Tor mit drei Bögen. Zwei Kuppeln ruhen auf Säulen aus schwarzem Granit......
Weitere Informationen zur Isabey-Moschee in Selçuk finden Sie hier....!
Quellenverzeichnis:
1.: Die Informationen zur Zitadelle von Selçuk basieren auf dem Artikel Zitadelle von Selçuk (Stand vom 23.09.2018) und stammen aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und stehen unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Die Fotos aus der Wikimedia Commons "...gleich vier Sehenswürdigkeiten in Selçuk, Westtürkei, Säule des Artemisions, Zitadelle, Johannes-Basilika und Isabey-Moschee; Moschee im Innern der Zitadelle; (2 Fotos) - Autor: Klaus-Peter Simon" - "Byzantinische Festung in Selçuk - Autor: Francisco Anzola" sind lizenziert unter der Creative Commons „Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".