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Artemision

Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Blick auf die freistehende, wiederaufgestellte Säule im Artemistempel



Überblick

Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Impressionen



Der Tempel der Artemis in Ephesus (lateinisch: Artemisium Ephesi(n)um) oder kurz das Artemision von Ephesos war der Göttin Artemis Ephesia, einer Sonderform der griechischen Göttin Artemis, gewidmet. Er soll von den mythischen Amazonen bzw. ihrer Königin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Die antike griechische Stadt Ephesos beim heutigen Selçuk an der Südwestküste der heutigen Türkei war für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia eine der größten Städte der Antike.




Artemision von Ephesos

Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Vorderansicht des Tempels - Österreichisches Archäologisches Institut


Das Artemision war das wichtigste Heiligtum von Ephesus. Der gewaltige Artemistempel galt als eines der sieben Weltwunder der Antike. Die bisher ältesten Funde auf diesem Gelände sind Bruchstücke mykenischer Keramik aus dem 14./13. Jahrhundert v. Chr. Ab dem Beginn der Eisenzeit (Ende 11. Jahrhundert v. Chr.) lässt sich Kultbetrieb nachweisen. Als älteste fassbare Architektur wurde um 680/650 v. Chr. im Zentrum des Heiligtums ein nach Westen orientierter, von Säulenhallen umgebener Tempel (Peripteros) errichtet. Der aus konservatorischen Gründen abgedeckte Peripteros zählt zu den ältesten griechischen Tempeln mit Ringhalle.


Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Plan der Bauphasen des Tempels - Informationen vor Ort - Österreichisches Archäologisches Institut


Der mit 13,5, x 8,5 m noch recht kleine erste Tempel besaß Wände aus Stein und 4 x 8 Holzsäulen auf Steinbasen. Im Inneren des Tempels stand auf einer rechteckigen, von sechs Säulen umgebenen Basis vermutlich ein Kultbild aus Holz. Um 570 v. Chr. begann man mit dem Bau des ersten riesenhaften Ringhallentempels mit doppeltem Säulenkranz (Dipteros), der aus Marmor errichtet wurde. Seine Breite betrug knapp 60 Meter, seine Länge mehr als 100 Meter. Er hatte wahrscheinlich 106 Säulen, viele davon waren mit Reliefs verziert. Diese wurden vom lydischen König Kroisos gestiftet- daher der Name „Kroisos-Tempel“.


Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Plan des Tempels der Artemis in Ephesus - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Cafeennui - Lizenz: s.u.


Die Wände des Tempels umschlossen einen offenen Hof (Sekos), in dessen Innerem ein kleines, tempelartiges Gebäude für das Kultbild stand. Nur über dem Säulenumgang lag ein Dach, dessen Gesims mit einem figürlichen Fries verziert war. Als Altar diente vermutlich ein ca. 33 x 16 Meter großes, rechtwinkelig zum Kroisos-Tempel orientiertes Bauwerk vor dessen Westfront, von dem sich nur das Fundament aus Kalkmergelplatten und einige wenig Marmorblöcke des Aufbaus erhalten haben.


Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Säulenbasis des spätklassischen Tempels


Der archaische Tempel fiel nach der Überlieferung 356 v. Chr. dem Brandanschlag eines gewissen Herostratos zum Opfer. Der bald darauf begonnene spätklassische Neubau wiederholte alle wesentlichen Elemente des Vorgängerbaus mit Ausnahme des figürlich verzierten Dachrandes (Sima). Er hatte vermutlich 127 Säulen von etwa 18,40 m Höhe und stand auf einem hohen Stufenbau (2,70 m über dem Niveau des Vorgängers). Im Inneren führte eine Treppe auf das beibehaltene Hofniveau hinab. Der Altar dieses Tempels lag am westlichen Rand des ausgegrabenen Geländes und bestand aus einem gepflasterten Hof mit einer n-förmigen Einfassung.


Selcuk - Artemision
Selcuk - Artemision Architekturprobe aus Trommeln


Eine Architekturprobe aus Trommeln verschiedener Säulen wurde im Jahr 1973 aufgestellt. Sie steht auf einer original erhaltenen Säulenbasis des spätklassischen Tempels, unter ihr, liegt eine Basis des Kroisos-Tempels. Die Originalsäulen waren etwa 4 Meter höher als die Rekonstruktion. In der Spätantike wurde der Artemistempel umgebaut und möglicherweise als Kirche genutzt.

Erhalten sind davon zwei Reihen mächtiger Pfeiler aus Mörtelmauerwerk, die man vor die Innenwände des Tempelhofes setzte.*

*Text: Informationen vor Ort - Österreichisches Archäologisches Institut


John Turtle Wood

John Turtle Wood (1821 - 1890)
John Turtle Wood (1821 - 1890) Porträt von John Turtle Wood von Canziani, Louisa Starr, British Museum - Foto: Wikimedia Commons (Public domain)


John Turtle Wood (* 13. Februar 1821 in London; † 25. März 1890 in Worthing) war ein britischer Architekt, Ingenieur und Archäologe. Er wurde bekannt als Wiederentdecker und erster Ausgräber des Artemistempels in Ephesos. Wood begann 1853 ein Studium der Architektur in Cambridge und Venedig, das er 1858 abschloss. Noch im gleichen Jahr erhielt er den Auftrag der Oriental Railway Company, im Osmanischen Reich für die Eisenbahnlinie von Smyrna nach Aydın Bahnhöfe zu entwerfen. Vor Ort begann er sich für den Artemistempel in Ephesos zu interessieren, dessen Überreste seit über 500 Jahren verschollen waren. Bereits fünf Jahre später, 1863, gab er seinen Auftrag ab, um sich gänzlich der Suche nach dem einstigen Weltwunder zu widmen. Unterstützt wurde er dabei durch das British Museum, das ihm über den britischen Botschafter in Konstantinopel den Firman besorgte und eine geringe Kostenerstattung in Aussicht stellte. [1]


Selçuk - Artemis Tempel
Selçuk - Artemis Tempel Impressionen


Im Gegenzug sicherte sich das Museum die Eigentumsrechte an den Funden. 1867 stieß Wood im Zuge seiner Grabungen auf die Heilige Straße, die Ephesos mit dem Artemision verbunden hatte. In der Folge legte er sie frei, bis er schließlich am 31. Dezember 1869 die spärlichen Überreste des Tempels, die unter einer meterhohen Sanddüne verborgen waren, entdeckte. Einige beschädigte Skulpturen und Architekturteile konnte er bergen und nach London bringen. 1877 erschien seine Grabungspublikation „Discoveries at Ephesus, including the site and remains of the Great Temple of Diana“, die auch eine Rekonstruktionsskizze des Grundrisses des Artemisions enthielt. Die Publikation enttäuschte allerdings aufgrund ihrer Ungenauigkeit die Fachwelt. 1884 präsentierte Wood eine überarbeitete Fassung seiner Grundriss-Rekonstruktion. [1]


Tempel der Artemis

Selçuk - Tempel der Artemis
Selçuk - Tempel der Artemis Tempel der Artemis


Der Tempel der Artemis in Ephesos (lateinisch: Artemisium Ephesi(n)um) oder kurz das Artemision von Ephesus war der Göttin Artemis Ephesia, einer Sonderform der griechischen Göttin Artemis, gewidmet. Er soll von den mythischen Amazonen bzw. ihrer Königin Otrere gegründet worden sein und gehörte als größter Tempelbau zu den „Sieben Weltwundern“ der Antike. Die antike griechische Stadt Ephesus beim heutigen Selçuk an der Südwestküste der heutigen Türkei war für ihren Reichtum berühmt und später als Hauptstadt der römischen Provinz Asia.....

Weitere Informationen zum Tempel der Artemis in Selçuk finden Sie hier....!


Ephesos Museum in Selçuk

Selçuk - Ephesos Museum
Selçuk - Ephesos Museum Kennzeichnung an der Fassade


Die ersten archäologischen Grabungsarbeiten wurden im Jahre 1863 von John Turtle Wood, einem Engländer, im Auftrag des Britischen Museums in London begonnen. Die Grabungsarbeiten von Wood, der die Absicht hatte, den Artemistempel zu finden, wurden 1904 von seinem Kollegen D. G. Hogarth fortgeführt. Die ersten konstanten Grabungsarbeiten in Ephesus (1885 - Otto Benndorf) stammen von den Österreichern, die auch heute noch vor Ort sind. Die Arbeiten des Österreichischen Archäologischen Institutes, die während des 1. und 2. Weltkrieges unterbrochen wurden, sind nach 1954 ununterbrochen weitergeführt worden....!

Weitere Informationen zum Ephesos Museum in Selçuk finden Sie hier....!


Quellenangabe:

Selcuk - Artemistempel
Selcuk - Artemistempel Impressionen


1.: Die Informationen zur Biographie von John Turtle Wood stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 12.03.2023!

Das Foto aus der Wikimedia Commons "Plan des Tempels der Artemis in Ephesos - Autor: Cafeennui" ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".


Fotos aus Selcuk - Artemision