Sie sind hier: Startseite » Ausflüge » Ausflug Ephesos

Varius-Bad

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Innenansicht der auch unter dem Namen Scholastikia-Thermen bekannten Bäder



Überblick

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Aufgang zum 2. Stock des Thermengebäudes



Das Varius-Bad befindet sich auf der rechten Seite der Kuretenstraße in Richtung Celsus-Bibliothek. Vor dem ehemaligen Eingang befindet sich der Hadrianstempel. Benannt wird das Bad heute nach der Christin Scholastikia, die im 4. Jahrhundert n. Chr. die ehemaligen Thermen renovieren ließ. Die Thermen gehörten zu den größten Bad-Komplexen in Ephesos. Hier befinden sich auch die noch heute sichtbaren öffentlichen Toiletten (Latrinen). Auch das Freudenhaus von Ephesos soll hier neben dem Varius-Bad gestanden haben, obwohl dies wissenschaftlich nicht belegt ist.




Varius-Bad

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Impressionen


An der Nordseite der Kuretenstraße, zwischen der Bad- und der Akademiegasse, wurde in der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. das Variusbad errichtet. Die Baderäume wurden von einem großen Apsidensaal aus betreten. Über die gedeckte Akademiegasse erreichte man eine öffentliche Latrine. In der Spätantike renovierte die Christin Scholastikia das Bad: Ihre Sitzstatue findet sich noch heute in einer Nische der Eingangshalle. Von dem einst dreigeschossigen Bau, einem der größten von Ephesos, haben sich nur Reste des Erdgeschosses erhalten.


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad ...an der Nordseite der Kuretenstraße...


Das Varius-Bad in Ephesos stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. und befindet auf der rechten Seite der Kuretenstraße in Blickrichtung zur Celsus-Bibliothek. Als Bauherr wird ein reicher Bürger der Stadt angenommen. Das Varius-Bad wurde während der römischen und byzantinischen Periode mehrfach umgebaut und verändert. Entstanden ist das Gebäude durch Einebnung eines Platzes, der sich am Fuß des Panayir-Berges befand. Die Thermen enthielten alle wichtigen Merkmale eines klassischen römischen Bades wie z.B. ein Tepidarium (Warmwasserbereich) und ein Caldarium (Heißwasserbereich). Noch heute sieht man die Heißluftrohre auf dem Fußboden der Badräume.


Varius-Bad

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Lageplan Varius-Bad


Scholastikia-Thermen

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Varius-Bad - Blick ins Apodyterium - Foto: Wikimedia Commons - Autor: Ollios - Lizenz: s.u.


Die Scholastikia-Thermen, auch als Varius-Bad bekannt, waren eine öffentliche Badeanstalt (Thermen) in Ephesos im Westen der heutigen Türkei. Sie wurden in der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. Die von Publius Quintilius Valens Varius erbauten und ursprünglich nach ihm benannten Thermen liegen, nur durch den Hadrianstempel von diesen getrennt, an der Kuretenstraße, einer der wichtigsten Prachtstraßen von Ephesos. Von dem einst dreigeschossigen Bau, einem der größten von Ephesos, haben sich nur Reste des Erdgeschosses erhalten.


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad ...das kopflose Standbild der Scholastikia...


Der Zugang erfolgte durch den Haupteingang an der Kuretenstraße; im Osten konnte man zudem über eine Treppe in die Badgasse zum dortigen Seiteneingang gelangen. Beide Wege führten ins Apodyterium, einen L-förmigen Saal mit zehn Nischen und einer Apsis, von dem aus man vermutlich auf die Kuretenstraße blicken konnte. Im Inneren dieses Raumes standen zahlreiche Statuen.

Heute findet man dort nur noch in einer Nische links vom Seiteneingang das kopflose Standbild der Scholastikia, einer reichen, christlichen Bürgerin von Ephesos, die im 4. Jahrhundert n. Chr. Teile ihres Vermögens zur Renovierung der Thermen gespendet hatte, weshalb diese bis heute ihren Namen - Scholastikia-Thermen - tragen.


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Toilettenanlage


Vom Umkleideraum aus erreichte man über die ursprünglich gedeckte Akademiegasse eine öffentliche Toilette. In der Mitte befand sich ein quadratisches Becken, das von Säulen umgeben war. Die Toiletten selbst, unter denen ein Kanal mit fließendem Wasser die Fäkalien entsorgte, waren überdacht. Vor der Sitzbank verlief im Boden eine umlaufende Rinne mit klarem Wasser, das man zur Reinigung verwenden konnte. Im Gegensatz zum heutigen modernen Zeitalter hatten die damaligen Bewohner von Ephsos keine Scheu voreinander, ihre „Geschäfte“ in der Gemeinschaft zu verrichten.


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Eingang zum Apodyterium


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Impressionen


Westlich vom Apodyterium (An- und Auskleideraum im griechischen und römischen öffentlichen Bad) lag das Frigidarium (lateinisch: frigidus - „kalt“) mit elliptischem Kaltbecken, an der Nordseite zum Aufwärmen das Tepidarium (lateinisch: tepidus - „lauwarm“). Die Tonröhren, die im Boden und in den Wänden eingebaut waren, sorgten hier für die nötige Heißluftzirkulation. In einer Ecke des Raumes hat sich ein kleiner Rest des ursprünglichen Bodenbelages aus farbigem Marmor erhalten, der restliche Fußboden stammt aus der Zeit um 400 n. Chr.


Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Blick in das ehemalige Caldarium


Eine schmale Tür führt vom Tepidarium ins Caldarium (lateinisch: caldus, calidus - „warm, heiß“). Hier sind die Mauern noch in ihrer originalen Höhe erhalten, die Wandverkleidungen stammen jedoch aus unterschiedlichen Epochen. Unter dem Boden dieses Raumes befand sich der Heizkessel, der die ganze Anlage mit warmem Wasser und heißer Luft versorgte. Das zugehörige Hypokaustum ist gut erhalten. Ein Hypokaustum oder eine Hypokauste (latei: hypocaustum - „darunter anzünden, darunter verbrennen“) ist eine Flächenheizung (Hypokaustenheizung), bei der warme Luft in geschlossenen Schächten oder Röhren zirkuliert und Wärme an die Oberfläche abgibt. [3]


Ephesos - Latrinen
Ephesos - Latrinen Antike Toilettenanlage


Latrinen

Ephesos - Latrinen
Ephesos - Latrinen Antike Toilettenanlage mit kleinem Kanal vor den Sitzen


Latrinen gab es überall im Stadtgebiet von Ephesos, vor allem im Zentrum und bei den Badeanstalten. Von der überdeckten Akademiegasse beim Varius-Bad erreichte man die im 1. Jahrhundert n. Chr. errichteten öffentlichen Latrinen. Die frei zugängliche Gemeinschaftstoilette diente der Stadtbevölkerung wie auch den Besuchern des angrenzenden Variusbades. Die Sitze der Latrine sind an drei Seiten um einen offenen Säulenhof angeordnet. Vor den Sitzbänken floss in einem Kanal Frischwasser, das der Reinigung diente. Die Latrinen wurden vom Ephesos Museum in Selcuk restauriert.


...sogenanntes Freudenhaus...

Ephesos - Bordell
Ephesos - Bordell ...das sogenannte Freudenhaus...


Auf der rechten Seite der Kuretenstraße in Richtung Celsus-Bibliothek liegt das sogenannte Freudenhaus, das man lange Zeit als ein Bordell eingeschätzt hatte. Direkt rechts daneben befinden sich das Varius-Bad bzw. die Scholastikia-Thermen. Für diesen Bereich sind drei Privathäuser nachzuweisen: Im Mittelteil stand Haus 2, ein zweigeschossiges Peristylhaus, lange Zeit fälschlich als Freudenhaus gedeutet. Genutzt vom 1. Jahrhundert v. Chr. bis in das 3. Jahrhundert n. Chr., war sein Zentrum wie bei Haus 1 der von Säulen umstandene, offene Hof, um den sich Wohnräume gruppierten; Tabernen öffneten sich zur Straße hin. Das Erscheinungsbild des Südteils (Haus 3) prägt die im 6. Jahrhundert n. Chr. eingebaute Kuretenhalle.


Quellenverzeichnis:

Ephesos - Varius-Bad
Ephesos - Varius-Bad Seiteneingang


1.: Die Informationen zu den Scholastikia-Thermen im antiken Ephesos stammen aus der Wikipedia (CC-by-sa-3.0) zuletzt abgerufen am 21.04.2023!

2.: Die Informationen zu den Sehenswürdigkeiten in Ephesos entstammen zum Teil mit dem Lageplan den Informationen vor Ort des Österreichischen Archäologischen Instituts (ÖAI).

3.: Die Informationen zum Hypokaustum stammen aus der Wikipedia, zuletzt abgerufen am 03.05.2023!

Das Foto aus der Wikimedia Commons "Varius-Bad - Blick ins Apodyterium - Autor: Ollios" ist lizenziert unter der Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported".


Fotos aus Ephesos - Varius-Bad