Genuesische Festung
Geschichte der Festung
Das Adelsgeschlecht der Laskariden - eine Familie aus Genua (Italien) - hatte sich in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf Samos niedergelassen. Es ist historisch nicht gesichert, warum gerade an diesem Ort die Festung entstanden ist. Man nimmt an, dass es hier einst einen Stützpunkt der Byzantiner gegeben hat, die eine kleine Ansiedlung in diesem Bereich schützte. Einige der Bauelemente in der Kirche entstanden nach Schätzung des Professors Argyris Petronotis jedoch erst in der zweiten Hälfte des 13. bzw. in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Aus der byzantinischen Periode stammen auch die vier Säulen (aus weißem Marmor), die die Kuppel stützen und Säulenkapitelle korinthischer Ordnung haben- Bestandteile eines frühchristlichen Monuments.
Im hinteren äußeren Bereich der Kirche führt ein kleiner Pfad durch dichtes Gras und felsigen Boden binnen ein paar Minuten auf ein kleines Plateau.
Festung der Genuesen
Hier befinden sich die Überreste einer sehr alten Festung der Genuesen. Zu sehen sind heute noch die Reste eines noch erkennbaren Tores, die gewaltigen Außenmauern und die Basis eines Turmes der Festung, eine Zisterne und die Grundmauern einer kleinen Kirche. Wie die Venezianer betrieben auch die Genuesen einen erfolgreichen Handel in der Agäis und sogar bis weit in die Bereiche am Schwarzen Meer, wo sie sogar Festungen errichteten, um ihre Handelsposten zu sichern. Anders als die Streitkräfte der venezianischen Republik waren die Seestreitkräfte der Genuesen eher klein und verfügten bei weitem nicht über die Schlagkraft der Serenissima.
So schloss sich Genua zu Beginn des 11. Jahrhunderts mit der Republik Pisa zusammen, um der ständigen Bedrohung durch die Sarazenen Einhalt zu gebieten und um ihren Machtbereich zu vergrößern. Die Sarazenen, die die Insel Sardinien beherrschten, vertrieben sie erfolgreich mit Hilfe der Pisaner. Beiden Republiken gelang es, zu mittelalterlichen Kolonialmächten aufzusteigen. Schon um 1162 errichteten die Genueser in Salé (Marokko), zwischen Tanger und Casablanca gelegen, einen Stützpunkt an der afrikanischen Atlantikküste, zu dem 1253 das südwestlich von Casablanca gelegene Safi kam. 1277 eröffneten sie die ersten Seeverbindungen von Spanien mit Flandern und England.
Ab der Mitte des 13. Jahrhunderts - nach der Eroberung Sevillas (Spanien) im Jahre 1248 durch das Königreich Kastilien - erhielten sie steuerliche Privilegien in der eroberten Stadt. Genueser Kaufleute hatten sich schon vor dem Ende der Reconquista (1492) die Vormachtstellung im Handel mit Olivenöl, Wein, Thunfisch, Leder, Seife und Quecksilber auf der iberischen Halbinsel in Cádiz, Granada, Lissabon, Málaga und Sanlucar gesichert- dank ihrer Handelsflotte, die den Transport der Waren sicherstellte. Das machte die Pisaner neidisch und als Folge kam es zu schließlich zu militärischen Auseinandersetzungen, die in langen Seekriegen gipfelten, die schließlich katastrophal für die Republik Pisa ausgingen. [1]
Mit nicht weniger Gewandtheit als Venedig nahm Genua all die Gelegenheiten des umfangreichen Speditionsverkehrs zwischen Westeuropa und dem Nahen Osten wahr, die sich durch die Kreuzzüge ergaben. Die den Sarazenen in der gleichen Periode entrissenen Seehäfen entlang der spanischen Küste und die vor Smyrna (Izmir) gelegene ägäische Insel Chios wurden Genueser Kolonien, während in der Levante, an den Küsten des Schwarzen Meeres und entlang den Ufern des Euphrat starke Genueser Festungen errichtet wurden. Es ist nicht verwunderlich, dass diese Eroberungen bei Venezianern und Pisanern erneuten Neid hervorriefen und neue Kriege provozierten. [1]
Auseinandersetzungen mit Pisa und Venedig
Aber der Kampf zwischen Genua und Pisa fand in der Seeschlacht bei Meloria im Jahre 1284 sein für Pisa verheerendes Ende. Aber auch die Auseinandersetzungen zwischen Venedig und Genua nahmen zu. Bei einer Seeschlacht im Jahre 1298 geriet der Weltreisende und Abenteurer Marco Polo (1254 - 1324) in genuesische Gefangenschaft. Während der Zeit seiner Kerkerhaft (1298 - 1299) diktierte er seinem Mitgefangenen Rustichello da Pisa seinen Reisebericht, der später als Buch mit dem Namen "Il milione" erschien.
Abwechselnde Siege und Niederlagen der Venezianer und Genuesen – unter den Niederlagen war die schlimmste die Niederlage gegen Venedig bei Chioggia im Jahre 1380 - führten zum Niedergang des Stadtstaates. [1]
Die Genueser verloren damit ihre Vormachtstellung im Ägäischen Meer und der Stadtstaat geriet nun abwechselnd in den Machtbereich Frankreichs und der Herzöge von Mailand. Allerdings kämpften 1453 genuesische Bürger aus Galata auf der Seite der Byzantiner unter der Führung von Kaiser Konstantin XI. gegen die Osmanen unter ihrem Sultan Mehmed II., dem etwa 80 000 Mann zur Verfügung standen, während auf der Seite der Verteidiger nur etwa 10 000 Mann aufzubieten waren. Galata war in der byzantinischen Zeit eine genuesisch-italienisch-katholische Handelsstadt mit einer eigenen Stadtmauer. [1]
Die Stadt Galata galt damals als die größte italienische Handelskolonie außerhalb des lateinischen Kulturkreises. Die reichsten genuesischen Händler und Bankiers, die mit dem Orient Handel trieben, lebten hier. Die Stadt am nördlichen Ufer des Goldenen Horns war kaum 400 Meter von Byzanz entfernt. Mit dem Teil Pera (heute Beyoğlu) bildete Galata die andere europäische Seite im historischen Konstantinopel. Einer der letzten Zeugen dieser Zeit ist der etwa 67 Meter hohe Galataturm, der von den Genuesen als Teil der Stadtbefestigung errichtet wurde. [1]
Genuesische Kolonie Samos
Wie in der Historie von Samos bereits erwähnt, stand Samos zu Beginn und in der Mitte des 14. Jahrhunderts unter dem Einfluss der Republik Genua, deren militärischer Stützpunkt auf der Insel Chios (1346 - 1566) lag. Als der Stadtstaat Genua nach der Eroberung Konstantinopels (1453) durch die Osmanen zunehmend seine Einflußsphäre im östlichen Mittelmeerraum verlor, zogen sich die Genuesen von ihren Besitzungen in diesem Gebiet zurück. Das Leben auf den Ägäisinseln wurde dadurch zunehmend schwieriger, da es nun zunehmend zu Überfällen durch Piraten (von osmanischer Seite unterstützt) kam. Die Genusesen zogen sich auf die Insel Chios zurück, die sie noch bis 1566 halten konnten. Danach übernahmen die Osmanen die Insel.
Kirche in Potami
Eine sehr schöne byzantinische Kirche, die auch heute noch in Gebrauch ist, wird "Panagia tou Potamou" genannt. Sie befindet sich etwa 3 Kilometer westlich von Karlovasi in der wunderschönen Gegend von Potami, nahe am Meer, am Fuße eines felsigen Vorberges und am Rande eines im Sommer eher spärlich fließenden Baches. Die ganze Gegend hier ist ein Touristenmagnet ersten Ranges wegen der vielen Naturschönheiten, die man nur hier antrifft....
Weitere Informationen zur schönen byzantinischen Kirche in Potami finden Sie hier....!
Quellennachweis:
1.: Informationen zur Geschichte des ehemaligen Stadtstaates Genua basieren auf dem Artikel der Wikipedia - Genua, zuletzt abgerufen am 30. April 2014!